© Harald Krondorfer

Juli 2023

WIR HABEN DIE ALPEN ZU FUSS ÜBERQUERT!

Von Oberstdorf nach Meran - ohne Schummeln, d. h. ohne Bustransfers, "Wandertaxis", Sessellifte oder Seilbahnen zu benutzen. Die meisten geführten Touren dauern nur sieben Tage und um das hinzubekommen, werden die oben genannten Hilfsmittel fleißig genutzt. Wir wollten jedoch für uns beanspruchen, die gesamte Strecke gelaufen zu sein. Daher sind wir insgesamt zehn Tage gelaufen, haben dabei eine Strecke von etwas mehr als 200 km (124.7 Meilen) zurückgelegt und über 9,900 Höhenmeter (32,500 ft) erklommen. Wir, das sind: Drea & Harald, Cathy & John, Helen & Matt, Natalie & Hannah, und Chris. Um es vorwegzunehmen: Es war ein ganz einmaliges, großartiges Erlebnis, das keiner von uns je vergessen wird !

Wenn ihr auf das      klickt, gelangt zu einer Karte mit Höhenprofil der jeweiligen Etappe.

  1. Tag: 14,6 km; 1029 Hm

Oberstdorf - Spielmannsau - Kemptner Hütte

  2. Tag: 28,2 km; 1667 Hm

Kemptner Hütte - Mädelesjoch - Holzgau - Madau - Memminger Hütte

  3. Tag: 17,7 km; 1113 Hm

Memminger Hütte - Seescharte - Zams

  4. Tag: 13,9 km; 1509 Hm

Zams - Krahberg - Larcher Alm

  5. Tag: 23,3 km;   693 Hm

Larcheralm - Pitzeschlucht - St Leonhard/Scheibe im Pitztal

  6. Tag: 18,5 km; 1288 Hm

St. Leonhard/Scheibe - Mittelberg - Braunschweiger Hütte

  7. Tag: 24,0 km; 1166 Hm

Braunschweiger Hütte - Pitztaler Jöchl - Rettenbachferner - Tunnel - Vent - Martin-Busch-Hütte

  8. Tag: 24,3 km;   983 Hm

Martin-Busch-Hütte - Similaunhütte - Vernagt - Unser Frau - Karthaus - "Himmelsleiter" - Untervernatschhof

  9. Tag: 14,6 km;   632 Hm

Untervernatschhof - Meraner Höhenweg - Giggelberg

10. Tag: 21.8 km;   632 Hm

Giggelberg - Leiteralm - Dorf Tirol - Meran

"Warmlaufen" in der Breitachklamm und
1. Tag: Oberstdorf - Spielmannsau - Kemptner Hütte

Nach unserer Ankunft in München haben wir uns einen extra Tag Zeit gelassen, um über das Jetlag hinwegzukommen. Obwohl wir uns eigenlich darauf geeingt haben, an diesem Tag nicht zu wandern, laufen wir dennoch durch die spektakuläre Breitachklamm. Der Rundweg dauert aber auch nur 1 ½ Std, dann sind wir schon in unserer ersten Almwirtschaft. Die Breitachklamm ist in jedem Fall einen Besuch wert! Helen kann sich nicht daran erinnern, bereits vor 24 Jahren mal hier gewesen zu sein - na sowas!
Dann geht's aber richtig los. Wir können gleich unsere Regenponchos ausprobieren, denn es regnet in Strömen. Vom Landgasthof Augustiner geht's zur Talstation der Nebelhornbahn und dann entlang der Trettach über Wiesen und durch Wälder nach Spielmannsau. Hier starten üblicherweise die geführten Touren, von denen uns auch ein paar begegnen. Der Aufstieg wird steiler und kreuzt die Trettach auf einer schmalen Brücke. Unter den Regenpochos wird's doch sehr heiß, so dass wir nach einer Weile trotzdem klitschnass sind. Als wir an der Kemptner Hütte ankommen, fällt uns im Schuhraum eine älterer Herr auf, dem es sichtlich unwohl war. Als wir beim Einchecken sind, gibt es eine Unruhe und die Leute fragen nach einem Arzt. Wegen der tief hängenden Wolken könne der Hubschrauber nicht landen. Als nächstes sehen wir, wie mehrere Leute Herzmassagen geben und einen Defibrillator anwenden. Leider sind alle Bemühungen umsonst und der Herr ist dort am Eingang der Hütte verstorben. Diese Erfahrung hat unsere Stimmung etwas gedrückt...
Unsere Unterunft in Oberstdorf: Landgasthaus zum Augustiner
Zum "Warmlaufen": Wanderung in der Breitachklamm
Breitachklamm
in der Breitachklamm
Wir genießen ein "Helles" bei bestem Wetter
Das Essen im Augustiner ist großartig: Rinderrouladen
1. Tag: Start in Oberstdorf - es regnet in Strömen
Hoffentlich sind wir etwas schneller...
1. Tag: Es geht zunächst entlang der Trettach
1. Tag: Austieg zur Kemptner Hütte
1. Tag: Austieg zur Kemptner Hütte
1. Tag: Wir werden noch jede Menge Blumen sehen
1. Tag: Austieg zur Kemptner Hütte
1. Tag: Austieg zur Kemptner Hütte
1. Tag: Das Etappenziel kommt in Sicht
1. Tag: Geschafft!
1. Tag: Wir übernachten in der Kemptner Hütte
2: Tag: Kempter Hütte - Mädelesjoch - Holzgau - Madau - Memminger Hütte
Unser längster und anstrengendster Tag steht bevor, wir stehen also schon früh auf und sind schon vor 7 Uhr bereit. Unser Etappenziel ist die Memminger Hütte, und da wir auf das "Wandertaxi" verzichten und durchs Lechtal laufen wollen, stehen uns über 28 km (17.5 Meilen) mit eimem knackigen Anstieg zum Schluß bevor. Vor dieser Etappe haben wir alle ein bisschen Schiss...
Zunächst steigen wir zum Mädelesjoch auf. Hier überqueren wir die Grenze nach Tirol, dann folgt ein recht langer Abstieg nach Holzgau im Lechtal. Bei Holzgau überqueren wir die spektakuläre Hängebrücke und gehen dann auf einer kleinen Straße in den Ort. Nach einer kurzen Pause gehen wir im Lechtal entlang. Dieses Stück ist nicht ganz so angenehm zu gehen, da wir für ein paar Kilometer an der Straße gehen müssen. Am Abzweig nach Madau verlassen wir die Hauptstraße. Es geht stetig bergauf, bis wir an einen kleinen unscheinbaren Abzweig kommen, der mit "Madau Erlebnispfad" ausgeschildert ist. Der Weg führt zur Mateiler Brücke über die spektakuläre Schlucht und dann auf der anderen Seite des Baches am Hang entlang. Der Gasthof Hermine im Madautal hat leider geschlossen, aber auf der Terasse gibt es einen Brunnen, in dem kalte Getränke warten. Man kann sich bedienen und bezahlt in eine Blechdose. Da es tierisch heiß ist und wir zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als 20 Kilometer gelaufen sind, kommt uns die Abkühlung gerade recht. Am liebsten würden wir einfach sitzen bleiben, aber es hilft ja nix: Es stehen uns noch 3 Stunden Aufstieg zur Memminger Hütte bevor. Der Aufstieg hat es wirklich in sich, hat aber auch einiges zu bieten: einen großen Wasserfall, Pferde die frei weiden, Wildblumen am Wegesrand, und kurz vor der Hütte sehen wir einen Steinbock. Am Ende diese anstrengenden Tages brauche ich nur drei Dinge: eine Dusche, mehrere Biere, und ein Bett. Und alles das gibt's auf der Memminger Hütte.
2. Tag: Aufstieg zum Mädelesjoch
2. Tag: Blick zurück zur Kemptner Hütte
2. Tag: Blick hinab ins Lechtal
2. Tag: Matt & Chris
2. Tag: Blumen am Wegesrand
2. Tag: Blumen am Wegesrand
2. Tag: Blumen am Wegesrand
2. Tag: Blumen am Wegesrand
2. Tag: Blumen am Wegesrand
2. Tag: Drea ist guter Dinge
2. Tag: Holzgauer Hängebrücke
2. Tag: Holzgauer Hängebrücke
2. Tag: Holzgau
2. Tag
2. Tag: im Madautal, links kann man den Anstieg zur Memminger Hütte sehen
2. Tag: Pferde am Aufstieg zur Memminger Hütte
2. Tag: Pferde am Aufstieg zur Memminger Hütte
2. Tag: Pferde am Aufstieg zur Memminger Hütte
2. Tag: Aufstieg zur Memminger Hütte
2. Tag: Aufstieg zur Memminger Hütte
2. Tag: Aufstieg zur Memminger Hütte
2. Tag: Blumen am Wegesrand
2. Tag: Aufstieg zur Memminger Hütte
2. Tag: Kurz vor Ende eines sehr anstrengenden Tages
2. Tag: Blumen am Wegesrand
2. Tag: Blumen am Wegesrand
2. Tag: Endlich: unser Etappenziel, die Memminger Hütte
3. Tag: Memminger Hütte - Seescharte - Zams
Die heutige Etappe ist nicht so lang wie die gestrige. Da es früh am Morgen noch regnet, lassen wir uns etwas Zeit mit dem Frühstück und dem Start in den Tag. Eine gute Entscheidung! Während die meisten Wandergruppen um 7 Uhr im Regen aufgebrochen sind, klart das Wetter bis 8 Uhr auf und wir brauchen keine Regensachen. Gleich hinter der Hütte gibt es einen idyllischen Bergsee und hier sehen wir eine ganze Herde Steinböcke, die ganz nah am Weg grasen. Das war einer der Höhepunkte unserer Wanderung. Ich habe bis gestern noch nie einen Steinbock in freier Natur gesehen und jetzt gleich eine ganze Herde - Wahnsinn!  Wir gehen erst weiter, als auch die Steinböcke weiterziehen. Der Anstieg zur Seescharte ist am frühen Morgen bei relativ kühlen Temperaturen kein Problem. Die letzten Meter sind dabei ziemlich spektakulär: Der Weg ist mit Ketten gesichert, an denen man sich auch besser festhalten sollte. Man steigt dann durch einen engen Felsspalt und ist ganz unvermittelt auf der anderen Seite, wo man ins Inntal blickt.
Von hier gehen wir den anfangs sehr steilen Weg hinab. Der Abstieg nach Zams ist vor allem eines: lang. Den ganzen Rest des Tages werden wir bergab gehen. Die Wanderstöcke sind hier eine große Hilfe, trotzdem gab's hier die ersten Blasen und blutunterlaufenen Fußnägel, wenn Füße in den Schuhen nicht genug Halt haben und die Zehen an den Schuhen anstoßen. Wir machen Rast an der Unterlochalm, wo wir eine Wandergruppe wiedertreffen, die mit uns über die Seescharte gekommen ist. Eine Frau hat derartige Knieprobleme beim Abstieg bekommen, dass der Bergführer entschieden hat, dass es für sie nicht sicher ist weiter abzusteigen, da der weitere Weg zum Teil recht eng an steilen Felswänden entlangführt. Wir beobachten dann schon zum zweiten Mal, wie ein Rettungshubschrauber in bergigem Gelände landet, um sie einzusammeln.
Nach der Pause gehen wir gestärkt weiter. Der Weg ist zwar nicht sonderlich steil, aber zum Teil sehr eng, so dass man wirklich aufpassen muss wo man hintritt. Etwa eine Stunde vor unserem Ziel in Zams hören wir Donnergrollen und es fängt an zu regnen. Das Gewitter zieht weiter und als es aufklart, können wir einen doppelten Regenbogen über dem Inntal sehen. In Zams kommen wir im "Gasthof Gemse" unter. Hier können wir unsere Wäsche waschen und den Tag mit Schnitzel und Bier ausklingen lassen.
3. Tag: Die Wolkendecke reißt auf
3. Tag: Start an der Memminger Hütte; v.l.n.r.: Matt, John, Drea, Harald, Chris, Natalie, Helen, Hannah; nicht im Bild: Cathy
3. Tag: Unterer Seewisee bei der Memminger Hütte
3. Tag: Steinböcke bei der Memminger Hütte
3. Tag: Steinböcke bei der Memminger Hütte
3. Tag: Aufstieg zur Seescharte
3. Tag: Natalie beim Aufstieg zur Seescharte
3. Tag: Aufstieg zur Seescharte
3. Tag: Aufstieg zur Seescharte
3. Tag: Seescharte
3. Tag: Abstieg zum Zamser Loch
3. Tag: Blumen am Wegesrand
3. Tag: Es geht sehr steil bergab
3. Tag: Jede Menge Schmetterlinge
3. Tag: Unterlochalm
3. Tag: Rast an der Unterlochalm
3. Tag: Rast an der Unterlochalm
3. Tag: Rast an der Unterlochalm
3. Tag: Abstieg durchs Zamser Loch
3. Tag: Ein interessanter "Stuhl"
3. Tag: Ein doppelter Regenbogen
3.Tag: Gasthof Gemse in Zams
4. Tag: Zams - Krahberg - Larcher Alm
Hannah hat von dem langen Abstieg etwas Probleme mit ihrem Knie bekommen. Wir warten, bis ein Sanitätshaus nebenan aufmacht, damit sie sich eine Kniestütze kaufen kann. Dann geht's gegen 8:30 Uhr los. Der Tag heute ist gar nicht so lang, allerdings steht uns zunächst mal ein langer, vierstündiger Aufstieg zum Krahberg bevor. Die meisten Alpenwanderer schummeln hier und nehmen die Seilbahn. Wir jedoch stellen uns der Herausforderung! Der Weg geht von Zams steil bergan, immer im Wald und immer wieder mit großartigen Aussichtspunkten auf Zams. Man kann hier sehr gut sehen, was man bereits geschafft hat. Die Gruppe teilt sich beim Aufstieg, und da die Routenführung auf unserer App nicht ganz eindeutig war, müssen wir uns wieder zusammentelefonieren. Wir treffen uns alle an der Almstube oberhalb der Skihütte Zams wieder, wo wir eine wohlverdiente Pause einlegen. Danach geht es weiter eine Skipiste hinauf zum Krahberg. Eigentlich wollten wir von hier aus auf den Gipfel des Venet und dann auf einem Grat zur Larcher Alm absteigen. Leider zieht ein ordentliches Gewitter auf und wir wollen es bei diesem Wetter besser nicht riskieren, auf einem Gipfelgrat unterwegs sein. Zum Glück gibt es eine Alternativroute, den sogenannten Venet Panoramaweg, der am Südhang des Venet entlangführt und etwas weniger exponiert ist. Für einen Moment wird es uns dann doch etwas mulmig, als wir überall Blitze sehen und der Wind uns den Regen ins Gesicht bläst.
Alles geht gut, das Gewitter zieht nach einer Weile vorüber, und wir erreichen wohlbehalten die Larcher Alm, wo wir die Nacht in einer urigen Hütte bei einer total netten Familie verbringen. Überhaupt: Alle Leute, Wirte und Personal, die wir unterwegs treffen, sind supernett! Wir haben uns immer pudelwohl und willkommen gefühlt.
4. Tag: Aufstieg zum Krahberg
4. Tag: Blumen am Wegesrand
4. Tag: Ein Felsen mit Moos bewachsen
4. Tag: Walderdbeeren am Wegesrand
4. Tag: Blumen am Wegesrand
4. Tag: Pilz am Wegesrand
4. Tage: Rast in der Almstube
4.Tag: Ein Gewitter zieht auf
4. Tag: Es blitzt und donnert
4. Tag: Etappenziel erreicht: Larcher Alm
4. Tag: Nach einem langen Wandertag ist jedes Bier das beste, dass wir je gehabt haben
4. Tag: an der Larcher Alm
4. Tag: Obstler nach dem Essen
4. Tag: Urig: unsere "Gemächer"
5. Tag: Larcher Alm - Pitzeschlucht - St. Leonhard/Scheibe
Die heutige Etappe  ist eine zum Erholen: Es geht zunächst bergab ins Pitztal, und dann immer entlang der Pitze bis nach St. Leonhard/Scheibe. Insgesamt laufen wir zwar etwas mehr als 23 km (14.5 Meilen), aber ohne große An- oder Abstiege. Unterwegs sehen wir zwei Alpensalamander am Weg. Wir machen eine Pause in einem Restaurant im Pitztal und erreichen am späten Nachmittag unsere Unterkunft für die Nacht, das Gasthaus "Zur Einkehr". Das Essen ist mal wieder fabelhaft und wir genießen den Komfort der Doppelzimmer. Das Beste: Das Gasthaus liegt genau an der Pitze, deren Rauschen bei offenem Fenster uns sofort einschlafen lässt.
5. Tag: Ein Alpensalamander
5. Tag: Abstieg ins Pitztal
5. Tag: Pferde, kleiner als Tilly!
5. Tag: Im Pitztal
5. Tag: Im Pitztal
5. Tag: Blumen am Wegesrand
5. Tag: Blumen am Wegesrand
5. Tag: Andrea & Cathy
5. Tag: Blumen am Wegesrand
6. Tag: St. Leonhard/Scheibe - Mittelberg - Braunschweiger Hütte
Diese Etappe verlangt uns ganz schön was ab. Am frühen Morgen sind wir recht früh unterwegs, und die ersten Kilometer im Pitztal können wir im Schatten gehen. Ab Mittelberg war es dann recht warm, was den Anstieg nicht leichter macht. Da wir ganz gut in der Zeit sind, machen John und ich eine Pause auf der Terasse der "Gletscherstube", alle anderen machen sich gleich auf den langen Anstieg zur Braunschweiger Hütte. Die Gletscherstube lag wohl mal am Fuße des Gletschers, heute muss man da bis zur Braunschweiger Hütte aufsteigen, um den Gletscher zu sehen. Bei unserer Pause sah ich ein Schild, das "frische Buttermilch" anpries, und ich habe mir ein großes Glas bestellt. Großer Fehler! Ich habe davon derartige Blähungen bekommen, dass der folgende Aufstieg zur echten Tortur geriet. Mit großer Körperbeherrschung habe ich es zur Braunschweiger Hütte geschafft. Da hatte ich nur ein Ziel - ihr wisst schon, welches. Danach ging's mir wieder besser und ich konnte den Ausblick von der Sonnenterasse genießen.
6. Tag: Im Pitztal - Ich zähle acht Wasserfälle in diesem Bild!
6. Tag: Pitztal - Lässt der uns durch?
6. Tag: Imposante Erscheinung
6. Tag: Blumen am Wegesrand
6. Tag: Aufstieg zur Braunschweiger Hütte
6. Tag: Wir nehmen den "Wasserfallweg".
6. Tag: Aufstieg zur Braunschweiger Hütte
6. Tag: Harald & John
6. Tag: Aufstieg zur Braunschweiger Hütte: Helen
6. Tag: Aufstieg zur Braunschweiger Hütte: Harald
6. Tag: Unser Etappenziel
6. Tag: Auf der Terasse der Braunschweiger Hütte: Natalie, Chris, Hannah
6. Tag: Auf der Terasse der Braunschweiger Hütte: Natalie, Matt, Helen
6. Tag: Braunschweiger Hütte; v.l.n.r.: Harald, Drea, Cathy, Hannah, Chris, Natalie, Matt, Helen, John
6. Tag: Auf der Braunschweiger Hütte
6. Tag: Sonnenuntergang an der Braunschweiger Hütte
7. Tag: Braunschweiger Hütte - Pitztaler Jöchl - Rettenbachferner - Tunnel - Vent - Martin-Busch-Hütte
Die heutige Etappe ist mit 24 km (14.9 Meilen) recht lang und hat einen Aufstieg zur Martin-Busch-Hütte am Schluß. Wir machen uns also recht früh auf den Weg zum Pitztaler Jöchl. Der Abstieg von dort ins nicht ganz ohne: Für ein kurzes Stück muss man sich an einem Seil am Felsen entlang hangeln. Drea hat das gar nicht gefallen. Danach geht's über ein langes Schneefeld zum Parkplatz am Rettenbachferner. Dabei muss man sehr aufpassen, dass man auf dem ausgetretenen Pfad bleibt, oder man sinkt bis zur Hüfte im Schnee ein. Der Ausblick auf den Rettenbachferner war erschütternd: Eine Armada von schweren Baumaschinen baute das Gletschereis ab und lagerte es unter großen Planen. Ihr habt richtig gelesen: Der Gletscher wurde tatsächlich abgebaut und das Eis abtransportiert ! Wie ich später von einem Hüttenwirt erfahren habe, geschieht das weil die FIS die Neigung der Weltcupabfahrt nicht gepasst hat! Ich konnte es nicht fassen und habe ans Fremdenverkehrsamt Sölden geschrieben. Von dort wurde mir dies im Grunde bestätigt - zwar haben sie nicht die Weltcupabfahrt erwähnt, wohl aber Felsen im Bereich der Piste, die entfernt werden müssen. Leute, das geht zu weit! Wie ihr alle wisst, fahre ich gerne Ski, und ich verstehe auch, dass dies Eingriffe in die Natur bedeutet. Dass hier aber ein ganzer Gletscher abgetragen wird, um die Piste zu begradigen, geht enschieden zu weit!
Heute wird unser Entschluss, den ganzen Weg zu Fuß zurückzulegen, auf die letzte Probe gestellt. Zwischen dem Rettenbachferner und dem Tiefenbachferner gibt es nämlich den Rosi-Mittermaier-Tunnel. Das ist der höchstgelegene Autotunnel Europas mit einer Länge von 1,7 km (1.1 Meilen). Die meisten Wanderer nehmen hier ein Taxi, wir aber haben uns vorgenommen zu Fuß zu gehen. Also: Taschenlampen an, Luft anhalten, und los geht's! Zum Glück begegneten uns nur drei Autos und ein Bus - es war zwar nicht der schönste Teil unserer Wanderung, aber ganz so schlimm war's auch wieder nicht. Jedenfalls war's angenehm kühl im Tunnel.
Vom Tiefenbachferner geht es dann auf dem Venter Panoramaweg hinab ins Dorf Vent. Am Anfang gibt es noch ein paar kleinere Schneefelder, die wir am Hang queren müssen. Unglücklicherweise rutscht Hannah dabei aus und schlittert auf dem Hintern den Hang hinab bevor sie unsanft an einem Felsen zum Halten kommt. Wir machen uns natürlich Sorgen, da sie ja schon vorher Knieprobleme hatte, aber sie versichert uns, dass alles ok sei. Also gehen wir weiter bergab nach Vent. In Vent machen wir eine späte Mitttagspause, essen etwas und dann nehmen wir den Aufstieg zur Martin-Busch-Hütte in Angriff. Anfangs geht es steil bergauf über eine Skipiste, dann geht es auf einem Fahrweg weiter, der dann stetig, aber nicht extrem ansteigt. Kurz vor unserem Ziel müssen wir nochmal die Regenponchos hervorholen. Doch die Regenschauer währt nicht lange und die Sonne scheint wieder durch die Wolken, was einen wirklich schönen Regenbogen hervorbringt.
An der Marin-Busch-Hütte angekommen, merken wir erst, wie geschafft wir sind. Nach einem tollen Essen und ein paar Bieren will ich gerade ins Bett gehen, als ein Hubschrauber vor der Hütte landet. Ein Wanderer hatte einen Schlaganfall und wird ins Krankenhaus geflogen. Das ist schon das dritte Mal, dass wir einen Rettungshubschrauber sehen. Es soll aber auch das letzte Mal gewesen sein.
7. Tag: Start an der Braunschweiger Hütte
7. Tag: O-H-I-O in der Morgensonne
7. Tag: Blick zurück zur Braunschweiger Hütte
7. Tag: Aufstieg zum Pitztaler Jöchl
7. Tag: Aufstieg zum Pitztaler Jöchl
7. Tag: Wir queren das Pitztaler Jöchl
7. Tag: Chris über dem Mittlebergferner
7. Tag: Der Abstieg vom Pitztaler Jöchl hat es in sich
7. Tag: Abstieg zum Rettenbachferner
7. Tag: Abstieg zum Rettenbachferner
7. Tag: Unglaublich: Der Rettenbachferner wird regelrecht abgebaut!
7. Tag: Wir gehen durch den Rosi-Mittermaier-Tunnel zum Tiefenbachferner
7. Tag: Abstieg auf dem Venter Panoramaweg
7. Tag: Venter Panoramaweg: An dieser Stelle ist Hannah abgerutscht.
7. Tag: Venter Panoramaweg
7. Tag: Der Regen holt uns kurz vor Schluss nochmal ein
7. Tag: Ein schöner Regenbogen kurz vorm Ziel
7.Tag: Unser Etappenziel: Die Martin-Busch-Hütte
 
8. Tag: Der Höhepunkt unserer Tour
8. Tag: Blumen am Wegesrand
8. Tag: Blick zum Stausee Vernagt
8.Tag: Abkühlung im Stausee Vernagt
8. Tag: Wir haben die "Himmelsleiter" geschaft - und die Leiter uns!
8. Tag: Ausblick auf St. Katharinaberg
8. Tag: Untervernatschhof
8. Tag: Treppe im Untervernatschhof
8. Tag: Wir gehen mit den Hühnern schlafen
8. Tag: Untervernatschhof
8. Tag: Sonnenuntergang im Schnalstal
9. Tag: Untervernatschhof - Meraner Höhenweg - Giggelberg
Leider hat sich herausgestellt, dass sich Hannah bei ihrem Ausrutscher vor zwei Tagen doch mehr weh getan hat als ursprünglich angenommen. Sie hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber heute hat sie den Bus nach Meran genommen, wo sie auf uns warten wird. Wenn man bedenkt, dass sie seit dem dritten Tag mit Knieschmerzen zu tun hatte, hat sie sich sehr gut durchgebissen. Die meisten Wanderer beenden die Alpenüberquerung am Vernagter Stausee, und Hannah ist weiter bis nach Sankt Katharinaberg gewandert. Sie kann sich also ganz offiziell zu den Alpenüberquerern zählen!
Mit nur 14.3 km (8.9 Meilen) ist die heutige Etappe unsere kürzeste. Allerdings ist es recht warm und es gilt die "Schlucht der 1,000 Stufen" zu überwinden. Diese ist zwar anstrengend, aber längst nicht so wir die "Himmelsleiter" gestern. Im Tal der Schlucht führt der Weg über eine Hägebrücke, die einen Teil des Ab- und des gegenüberliegenden Anstiegs überbrückt.
Wir kommen am frühen Nachmittag an unserem Etappenziel, dem Gasthof Giggelberg an. Es macht uns bereits etwas stutzig, dass die Wirtin uns als erstes die Speisekarte zeigt und fragt, was wir zum Abendessen bestellen wollen und wann wir zum Essen kommen wollen. Für ein Restaurant etwas merkwürdig, aber na ja. Als wir uns dann an den Tisch setzen, gibt's - nix. Wir haben gute Laune und haben es erst gar nicht so recht registriert, aber um 8:00 Uhr gibt's - immer noch nix. Dann kommen nach und nach andere Speisen, als die die wir bestellt hatten. Lange Geschichte kurz gefasst: Die Wirtin ist mit dem Management völlig überfordert und der Koch war ihr angeblich abgehauen, und und und... Dies ist die einzige unerfreuliche Erfahrung mit Wirts- oder anderen Leuten, denen wir unterwegs begegnet sind. Die Zimmer sind aber schön, und Helen hat ihr Essen mit mir geteilt, also ist letztendlich doch alles gut. Die Rechnung habe ich am nächsten Tag mit großer Genugtuung drastisch gekürzt...
9. Tag: Frühstück im Untervernatschhof
9. Tag: Immer den Meraner Höhenweg entlang
9. Tag: Blumen am Wegesrand
9. Tag: Blumen am Wegesrand
9. Tag: Blumen am Wegesrand
9. Tag: Meraner Höhenweg
9. Tag: Überall laufen die Bewässerungsanlagen
9. Tag: Ein Feuersalamander
9. Tag: Meraner Höhenweg - es geht immer auf und ab
9. Tag: Meraner Höhenweg
9. Tag: Eine Hängebrücke kürzt die "Schlucht der 1.000 Stufen" etwas ab.
9. Tag: Meraner Höhenweg
9. Tag: Schlucht der 1.000 Stufen
10. Tag: Giggelberg - Meraner Höhenweg - Leiteralm - Dorf Tirol - Meran
Heute lässt sich bereits am frühen Morgen erahnen, dass uns ein heißer Tag bevorsteht. Wir kommen am Morgen ganz gut voran und sind mittags an der Leiteralm, wo wir nach dem Reinfall von gestern abend die vorzügliche Küche und die erstklassige Bedienung genießen. Nach zwei Bieren könnte ich auch gut hier sitzen belieben... Doch nein! Das Ziel buchstäblich vor Augen, raffen wir uns nochmal auf und nehmen die letzten Kilometer in Angriff. Der Abstieg von den Muthöfen nach Dorf Tirol und dann nach Meran zieht sich in die Länge, und es wird immer heißer. Um 4:15 Uhr nachmittags sehen wir das Ortsschild von Meran und kurz darauf stehen wir am Bahnhof. Es ist geschafft! Es ist allerdings mittlerweile so heiß, dass wir gleich in einen Bus springen (jetzt dürfen wir das!), der uns nach Marling in unsere Unterkunft bringt. In weiser Voraussicht habe ich eine Pension mit Pool im Garten gebucht - die Abkühlung tut uns allen gut! Die Pension Chalet der Familie Mairhofer können wir in jeder Hinsicht weiterempfehlen! Unser Freund Lutz aus Ludwigsburg ist mit dem Motorrad gekommen, um uns zu begrüßen und wir hatten einen tollen Abend in der Pizzeria neben unserer Pension.
10. Tag: Ein imposanter Stuhl am Meraner Höhenweg
10. Tag: Eine letzte Hängebrücke
10. Tag: Nach dem Mittagessen auf der Leiteralm nehmen wir das letzte Wegstück in Angriff
10. Tag: Aussicht auf Meran
10. Tag: Bei den Muthhöfen
10. Tag: Schloß Tyrol
10: Tag: Bei 36°C erreichen wir das Ortsschild von Meran
10.Tag: Geschafft! 200 km (124 Meilen) liegen hinter uns!
10. Tag: Unsere Unterkunft in Marling, oberhalb von Meran
10. Tag: "Siegesfeier" in der Pizzeria nebenan
Die Tage danach in Meran, Bozen und München
Die lange Wanderung steckt uns allen in den Knochen und so einige Füße sind mit blutunterlaufenen Zehennägeln und Blasen schwer gezeichnet. Daher waren eigentlich ein paar Tage am Pool ohne jegliches Programm geplant. Am Morgen des folgenden Tages regnet es allerdings und wir machen alternative Pläne. Lutz macht sich auf die Heimfahrt, und Natalie sitzt im Zug in die Toscana, um ihre Schwester zu treffen. Einige von uns zieht es nach Meran zum Bummeln und John und ich fahren mit dem Zug nach Bozen ins Ötzi-Museum. Die Idee hatten allerdings auch andere, und vor dem Eingang gibt's eine lange Schlange. Zum Glück klart das Wetter auf und so ist die ¾ Stunde Wartezeit gar nicht so schlimm. Das Museum selbst ist recht klein aber sehr informativ. Schon toll wenn man sich vorstellt, dass dieser Körper 5.000 Jahre im Eis lag! Hier ist noch ein Link mit mehr Informationen zu Ötzi. Den letzten Tag in Meran verbringen wir mit Lesen am Pool und genießen die Südtiroler Küche. Da darf ein Williams Birnenschnaps am Ende nicht fehlen.
Wir treten die Heimreise mit dem Zug gemeinsam an. Hannah verlässt uns in Bozen um nach Zürich zu fahren, und die restlichen Sieben fahren in einem überfüllten Zug nach München. Helen, Matt und Chris fahren gleich durch zum Flughafen, während John, Cathy, Drea und ich noch eine Nacht in München verbringen. Wir schlendern durch die Innenstadt und den Englischen Garten und machen so einige Pausen in verschieden Lokalen. Ich muss sagen, München gefält uns allen saugut. Ein toller Ausklang einer tollen Reise, die uns immer in Erinnerung bleiben wird!
in Bozen
John hasst Tomaten ;-)
Bozen
Ötzi's Mumie
Ötzi (Nachbildung)
Ötzi (Nachbildung)
Brotzeit mit Tiroler Speck und Käse
Marktstand in Meran
Sahnegeschnetzeltes und Knödel
zum Abschluss: Einen "Willi"
Das Frühstück in der Pension Chalet ist phantastisch
Erholung am Pool
Pension Chalet
Drea's Füße sind doch arg mitgenommen
München: Biergarten im Hofbräuhaus
München
München: Englischer Garten
München: Marienplatz
Der Film
8. Tag: Martin-Busch-Hütte - Similaunhütte - Vernagt - Unser Frau - Karthaus - "Himmelsleiter" - Untervernatschhof
Heute steht uns nochmal eine anstrengende Etappe bevor. Wie anstengend es wirklich werden wird, wissen wir aber noch nicht. Mit 24.3 km (15.1 Meilen) ist es der zweitlängste Tag unserer Alpenüberquerung.
Wir brechen früh auf, um den Anstieg zur Similaunhütte am Niederjoch am kühlen Morgen zu schaffen. Das klappt auch ganz gut und wir stehen bald am höchsten Punkt unserer Wanderung: die Similaunhütte ist 3.019 m hoch gelegen. Dan folgt ein langer Abstieg nach Vernagt, der für einige wegen ihrer zu diesem Zeitpunkt ganz schön lädierten Füße sehr beschwerlich ist. Unterwegs sehen wir Murmeltiere und viele Wildblumen. Das Wetter auf der Alpensüdseite ist um einiges wärmer und als wir in Vernagt ankommen, können die "Millennials" nicht widerstehen und springen in den Stausee. Die geführten Touren enden übrigens hier am Stausee. Die Alpenüberquerung ist somit vollbracht !
Wir gönnen uns aber nur eine Mittagspause, wir haben ja noch 2
½ Tage vor uns. Wir gehen über den Staudamm und biegen gleich danach links auf den Wanderweg "15" ab. Der führt ein Stück durch den Wald und vorbei an einigen Höfen nach "Unser Frau". Schließlich müssen wir ein Stück auf der Hauptstraße gehen, bevor wir den Schnalserbach überqueren. Vom Tumlhof geht es im Wald steil bergauf - so steil, dass es manchmal aussieht, als würde der Weg direkt in den Himmel führen. Als wir schließlich an unserem Etappenziel, dem Untervernatschhof ankommen, fragt uns die Wirtin auf welchem Weg wir gekommen seien. Als wir diesen beschreiben sagt sie: "Au wei, die Himmelsleiter habt's g'nommen? Wahnsinn!"
Der Untervernatschhof ist übrigens die urigste Unterkunft der ganzen Tour: Das Haus wurde in 12 Jahrhundert (!) gebaut, hat sehr niedrige Decken, mehrere Schlafzimmer und die modernsten Bäder die wir auf der ganzen Tour hatten. Und nach diesem anstrengenden Tag war das Bier mal wieder das beste, das ich je hatte :-)