Juli 2025: Tour du Mont Blanc
Video kommt bald!
Eine neue Herausforderung: die TOUR DU MONT BLANC!
Die TMB ist eine der klassichen Touren in den Alpen: 180 km und 9,700 m Anstieg. Wir haben das in 10 Gehtagen bewältigt. In diesem Jahr haben wir eine recht große Gruppe zusammen bekommen, insgesamt waren wir 11 Wanderer: Drea & Harald, Cathy & John, Helen & Matt, Emma, Lexi, Hannah, Natalie und Niamh (sprich "Niev"). Hannah und Natalie waren bereits in 2023 mit uns unterwegs.Niamh ist die zukünftige Schwiegertochter von John & Cathy und ist kurzfristig für Hugo eingesprungen. Ich kann es schon mal vorwegnehmen: Es war eine tolle Gruppe!
Auch wenn die Strecke und die Höhenmeter zunächst im Vergleich zu unserer letzten Tour einfacher zu sein scheinen, die TMB hat es in sich. Es ging ständig bergauf oder bergab, mit vielen steilen Passagen. Wir hatten Glück mit dem Wetter: Bis auf einen Regentag hat meist die Sonne geschienen. Und der Regentag fiel auf einen Tag, an dem die Aussicht sowieso nicht ganz so spektakulär wie an anderen Tagen gewesen wäre. Außerdem war dies der einzige Tag, an dem wir in einem Vier-Sterne Hotel gebucht waren, mit Sauna, Hottub und allem drum und dran! Das kam uns natürlich gerade recht. Alles in alllem war unsere Wanderung ein voller Erfolg: Es ist einfach wunderbar, am Abend nach einem anstrengenden Tag mit den "Kindern" zusammenzusitzen und das gemeinsam Erlebte Revue passieren zu lassen!
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1. Tag: 17,4 km; 890 Hm |
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Les Houches - Les Contamines |
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2. Tag: 16,4 km; 1270 Hm |
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Les Contamines - Refuge de la Croix du Bonhomme |
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3. Tag: 16,2 km; 880 Hm |
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Refuge de la Croix du Bonhomme - Rifugio Elisabetta |
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4. Tag: 15,4 km; 510 Hm |
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Rifugio Elisabetta - Courmayeur |
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5. Tag: 24,3 km; 1390 Hm |
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Courmayeur - Rifugio Elena |
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6. Tag: 30,3 km; 900 Hm |
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Rifugio Elena - Champex-Lac |
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Ruhetag |
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Champex-Lac |
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7. Tag: 14,4 km; 740 Hm |
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Champex-Lac - Col de la Forclaz |
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8. Tag: 16,1 km; 890 Hm |
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Col de la Forclaz - Argentiere |
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9. Tag: 12,0 km; 1110 Hm |
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Argentiere - Refuge La Flegere |
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10. Tag: 17,3 km; 730 Hm |
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Refuge La Flegere - Les Houches |
Tour du Mont Blanc: 180 km (111 mls) und 9700 m (31,850 ft) Anstieg in 10 Etappen
Anreise nach Chamonix
Alles war so gut geplant: Wir alle sollten etwa zur gleichen Zeit in Genf ankommen, um dann einen Bus nach Les Houches zu nehmen, unser extra Gepäck unterzustellen, und einen ersten gemeinsamen Abend zu verbringen. Leider hat das nicht ganz geklappt. Emma, Lexi, Drea und ich flogen von Pittsburgh über New York nach Genf. Leider war unser erster Flug nach New York mehr als drei Stunden verspätet, so dass wir unseren Anschluss nach Genf verpasst haben. Zunächst hatten wir noch die Hoffnung auf einen Flug nach Amsterdam zu kommen und von dort (zwar verspätet, aber noch am selben Tag) nach Genf zu gelangen. Das hat sich dann leider mitten in der Nacht zerschlagen, da dieser Flug abgesagt wurde. So kamen wir vier mit einem Tag Verspätung in Genf und in Chamonix an. Wir haben dann einen Uber nach Les Contamines genommen, um mit dem Rest der Gruppe (die bereits von Les Houches losgewandert war) aufzuschließen. Wegen diesen Problemen sind wir vier also erst am 2.Tag eingestiegen. Die erste Etappe haben wir dann zum Schluß nachgeholt. Dies erklärt, warum wir kein Foto der ganzen Gruppe am Startpunkt haben. Im Reisebericht unten habe ich der Einfachheit halber alle Bilder der ersten Etappe zusammengefasst - egal, ob diese von einigen am ersten oder aber am letzten Tag bewältigt wurde.

Tag 1: Les Houches nach Les Contamines
Gegen 8:00 Uhr morgens geht es vom offiziellen Startpunkt der Tour du Mont Blanc in Les Houches los. Der nicht allzu schwere Aufstieg zum Col de Foza führt meist über geschotterte Forstwege, was die Angelegenheit nicht allzu schwierig macht. Am Col de Forza auf 1653 m gibt es einen kleinen Bahnhof. Von hier fährt eine Zahnradbahn zum Mont Lachat auf 2115 m hinauf. Nichts für uns: Wie schon in den Jahren zuvor werden wir den Weg ohne irgendwelche motorisierte Fahrzeuge oder Aufstiegshilfen bewältigen. Alles was Räder hat (darunter fallen auch Zahnräder oder Rollen) ist tabu!
"Col" heißt übrigens soviel wie "Pass" - davon werden wir noch einige überwinden. Für heute geht's dann aber gemütlich bergab zu unserer ersten Unterkunft in Les Contamines.

Tag 2: Les Contamines zum Refuge de la Croix du Bonhomme
Jetzt geht die ganze Gruppe gemeinsam: 11 Wanderer auf der Tour du Mont Blanc. Zunächst ist der Weg bis zur Kirche "Notre Dames de la Gorge" auf 1210m recht flach, dann aber geht's stetig bergauf. Es ist recht heiß, und so wird der Anstieg zu einer schweißtreibenden und kräftezehrenden Angelegenheit. Am Refuge de la Balme machen wir eine Pause, dann steigen wir zum Col del la Bonhomme auf 2329m auf. Von hier ist es noch ein kurzer Anstieg zum Refuge de la Croix du Bonhomme auf 2443m, wo wir heute nacht bleiben. Wir kommen gerade rechtzeitig an, denn kurz nach unserer Ankunft zieht ein Gewitter auf. Wir beobachten andere Wanderer, die bei Hagel(!) ihre Zelte in der Nähe aufbauen. Wir sind echt froh, ein festes Dach über dem Kopf zu haben. Nach dem wie immer herzhaften Abendessen gibt es noch einen Höhepunkt: Vom Balkon können wir eine Herde Steinböcke am Horizont beobachten. Obwohl sie recht weit entfernt sind, sind die Fotos gar nicht schlecht geworden.


Tag 3: Refuge de la Croix du Bonhomme zum Rifugio Elisabetta
Von der Hütte steigen wir gleich zum höchsten Punkt des TMB auf: dem Col des Fours (2665m). Hier oben müssen wir sogar noch ein paar Schneefelder passieren. Dann geht es gemütlich hinab ins Tal zu La Ville de Glacier, nicht mehr als eine Ansammlung von ein paar Häusern rund um eine Käserei. Hier kaufen wir leckeren Käse um uns für den Anstieg auf der anderen Seite des Tales zu stärken. Der Gegenanstieg führt uns zum Col de la Seigne (2512m), wo wir die Grenze zu Italien passieren. Von hier aus geht nur noch bergab zum Rifugio Elisabetta. Kurz vor dem Ziel fängt es an zu regnen - es hilft nichts, wir müssen die Regensachen auspacken.
Der Tag war heute nicht sonderlich lang und wir kommen recht früh am Rifugio an. Nach einer Dusche und ein paar Bieren geht's uns wieder richtig gut!

Tag 4: Rifugio Elisabetta nach Courmayeur
Eigentlich dachte ich, dass dies ein einfacher Tag werden würde. Zu Beginn ging es dann auch erstmal flach im Tal entlang, bis zum Lac Combal. Der See ist dabei gar nicht so toll, aber die riesige Moräne des Miage Glacier ist wirklich beeindruckend. Von hier biegt der TMB nach rechts ab und steigt steil an. Dieser Anstieg verlangt uns deutlich mehr ab als erwartet. Aber als wir auf dem Hochplateau ankommen, haben wir großartige Ausblicke auf den Mont Blanc und die charakteristische Aiguille Noir de Peuterey (die Spitze rechts fom MB).
Als wir am frühen Nachmittag beim Rifugio Maison Vieille ankommen, bin ich wirklich hungrig. Dazu brauche ich nach all den Käsnudeln, Brot und Haferflocken mal ein paar Vitamine. Der große Salatteller, der mir serviert wird, ist hochwillkommen!
Der Abstieg nach Courmayeur ist wirklich sehr steil.Es ist wirkich erstaunlich, wenn man bedenkt, dass die Teilnehmer des UTMB (Ultra Trail du Mont Blonc) diesen Teil nachts im Laufschritt zurücklegen. Völlig verrückt! Wir sind jedenfalls froh, als wir in Courmayeur in unserem Hotel ankommen. Nach einer Dusche und ein paar Kaltgetränken gehen wir in die beste Pizzeria am Ort wo es leckere Pizza aus dem Holzofen gibt. Ein gelungener Abschluss dieses Tages!

Tag 5: Courmayeur zum Rifugio Elena
Vor den kommenden zwei Tagen haben wir ein bisschen Bammel: Heute steht uns die Etappe mit dem meisten Anstieg bevor und morgen die längste Strecke. Also stehen wir früh auf und stärken uns erstmal an dem wunderbaren Frühstücksbuffet im Hotel. Das ist nach einigen recht kargen Frühstücken auf den Hütten ein echter Genuss! Als erstes steht uns ein steiler Aufstieg zum Rifugio Bertone (etwa 800 Hm) bevor. Zum Glück ist es noch kühl und der Weg verläuft meist im Schatten. Der Weg vom Rf Bertone zum Rifugio Bonatti bietet spektakuläre Aussichten. Man geht wie auf einem Balkon entlang und sieht auf der gegenüberliegenden Seite des Tales das atemberaubende Bergmassiv. Man muss sich schon ein bisschen dazu zwingen, beim Gehen auf den Weg vor unseren Füßen zu schauen, und nicht andauernd die Berge anzustarren.
Am Rifugio Bonatti machen wir eine späte Mittagspause. Schon wieder sind wir sehr hungrig - man merkt einfach, dass wir auf dieser Tour deutlich mehr Kalorien benötigen als sonst.
Vom Rf Bonatti geht es hinunter ins Val Ferret. Dort überqueren wir den Fluss auf einem Baumstamm (ohne reinzufallen!) und klettern dann wieder steil hinauf zu unserem Etappenziel für heute, dem Rifugio Elena auf 2061m. Wir schlafen in einem Schlafsaal mit 26 Betten - Rekord!


Tag 6: Rifugio Elena nach Champex-Lac
Heute steht uns die längste Etappe bevor, daher brechen wir sehr früh auf. Emma und Lexi sind schon um 7:15 Uhr abmarschbereit und guter Dinge. Der frühe Start hat auch den Vorteil, dass es für den Aufstieg zum Grand Col Ferret (2537m) noch angenehm kühl ist. Oben angekommen, queren wir die Grenze in die Schweiz. Es folgt ein langer Abstieg über Weiden und entlang Forststraßen nach La Fouly. Hier machen wir (wieder mal eine etwas späte) Mittagspause. Viele TMB Wanderer bleiben hier für die Nacht. Da wir aber keine Unterkunft buchen konnten, machen wir zwei lange Etappen (gestern und heute) anstatt drei kurzer. Wir müssen also weiter. Der Weg führt entlang des Flusses im Tal entlang. Eigentlich ganz angenehm, es ist allerdings inzwischen brüllend heiß. Vor dem Aufstieg nach Champex-Lac machen wir noch eine Pause in Praz de Fort um etwas zu trinken und uns im Schatten etwas abzukühlen. Dann geht es nochmal etwas mehr als 300 Hm hinauf zu unserem Etappenziel in Champex. Der Ort und der See sehen wirklich idyllisch aus und wir freuen uns schon auf unseren morgigen Ruhetag. Nach dem Abendessen genießen wir noch ein paar Getränke auf der Terasse, bevor wir in unsere Betten fallen.


Tag 6: Rifugio Elena nach Champex-Lac
Heute steht uns die längste Etappe bevor, daher brechen wir sehr früh auf. Emma und Lexi sind schon um 7:15 Uhr abmarschbereit und guter Dinge. Der frühe Start hat auch den Vorteil, dass es für den Aufstieg zum Grand Col Ferret (2537m) noch angenehm kühl ist. Oben angekommen, queren wir die Grenze in die Schweiz. Es folgt ein langer Abstieg über Weiden und entlang Forststraßen nach La Fouly. Hier machen wir (wieder mal eine etwas späte) Mittagspause. Viele TMB Wanderer bleiben hier für die Nacht. Da wir aber keine Unterkunft buchen konnten, machen wir zwei lange Etappen (gestern und heute) anstatt drei kurzer. Wir müssen also weiter. Der Weg führt entlang des Flusses im Tal entlang. Eigentlich ganz angenehm, es ist allerdings inzwischen brüllend heiß. Vor dem Aufstieg nach Champex-Lac machen wir noch eine Pause in Praz de Fort um etwas zu trinken und uns im Schatten etwas abzukühlen. Dann geht es nochmal etwas mehr als 300 Hm hinauf zu unserem Etappenziel in Champex. Der Ort und der See sehen wirklich idyllisch aus und wir freuen uns schon auf unseren morgigen Ruhetag. Nach dem Abendessen genießen wir noch ein paar Getränke auf der Terasse, bevor wir in unsere Betten fallen.
Ruhetag: Champex-Lac
Ein Ruhetag nach 5 oder 6 Tagen Wandern ist eine gute Idee! Wir lassen den Tag langsam angehen - heute sind wir die letzten, die zum Frühstück erscheinen. Danach zieht es uns alle an den See. Auch wenn der Himmel heute eher bedeckt ist und die Temperaturen merklich kühler als gestern, so gehen wir doch baden. Das Wasser ist glasklar und gar nicht so kalt - man muss sich halt nur erstmal überwinden. Helen ist sogar bis ans andere Ufer und wieder zurück geschwommen. Wir haben gut zu Mittag gegessen und am Nachmittag konnte ich es nicht lassen, den See zu Fuß zu umrunden. Die Landschaft hier ist einfach wie aus einem kitschigen Gemälde, fast zu perfekt.

Tag 7: Champex-Lac zum Col de la Forclaz
Wir müssen eine Entscheidung treffen: Entweder die Standardroute über die Alp Bovine oder die schwierigere Alternativroute über das Fenetre d'Arpette. Die Alternativroute wird nur bei gutem Wetter empfohlen und da der Wetterbericht Gewitter am Nachmittag vorhersagt, entscheiden wir uns für die Standardroute. Eine gute Entscheidung, wie sich später herausstellen sollte! Der Anstieg zur Alpage de Bovine, einer kleinen bewirtschafteten Hütte auf 1984m Höhe stellt kein Problem dar. Da wir gut in der Zeit liegen, gönnen wir uns ein zweites Frühstück mit Kaffee und Streuselkuchen. Dann geht es noch ein kleines Stück weiter bergauf zum Übergang bei der Alp Bovine. Von hier geht es stetig bergab zum Col de la Forclaz. Ein Pass zu dem man hinabsteigt? Das erklärt sich schnell: Die Straße aus dem Tal erreicht hier den höchsten Punkt - es ist allso ein Straßenpass, nicht einer für Wanderer.
Wir sind bereits gegen 1:00 Uhr am Hotel auf der Passhöhe. Das ist ein Glück, denn wie vorhergesagt, zieht etwas später ein heftiges Gewitter auf. Wenn wir in diesem Wetter auf der Alternativroute unterwegs gewesen wären, hätte es schnell sehr unangenehm werden können! Im Hotel kommen wir in einem Schlafsaal unterm Dach unter. Als uns die Wirtin das Zimmer zeigt, weist sie uns immer wieder auf die niedrigen Deckenbalken hin. Leider hat Emma nicht zugehört. Schon nach 5 min läuft sie derart heftig gegen einen der Balken, dass es sie auf den Hosenboden haut. Zum Glück ist außer einer Beule nix Ernstes passiert.



Tag 8: Col de la Forclaz über Col de Balme nach Argentiere
Für heute verheißt der Wetterbericht nix Gutes: Regen, Regen, Regen. Na ja, das gehört auch dazu. Also starten wir gut gelaunt in unseren Regenklamotten. Der Weg geht zunächst bergab, bei Le Peuty beginnt der Aufstieg zum Col de Balme auf 2191 m. Dieser Aufstieg ist eigentlich recht einfach, unter meinem Regenponcho schwitze ich aber so sehr, dass der Poncho nur noch eine Trennung zwischen Regen von außen und Schweiß von innen darstellt. Kurz gesagt: Ich bin komplett durchnässt. Als wir über die Baumgrenze kommen weht ein starker Wind, der mich schnell auskühlt. Ich gehe so schnell ich kann um einigermaßen warm zu bleiben und weil ich weiß, dass es am Col eine Hütte gibt. Dort angekommen, suche ich einen leeren Raum und wechsele in trockene Kleidung. Was für eine Wohltat! Eine heiße Schokolade weckt unsere Lebensgeister und wir machen uns an den Abstieg. Der Col de Balme markiert auch die Grenze nach Frankreich, aber dafür haben wir in dem Wetter keinen Blick. Als wir uns an den Abstieg machen regnet es noch immer, aber beim Absteigen gerät man nicht so ins Schwitzen. Wir weichen etwas von der offiziellen TMB Route ab, da wir eine Unterkunft in Argentiere gebucht haben. Wie es der Zufall will, hatte ich an diesem Tag keinen Platz in einer Hütte am TMB gefunden und musste auf ein Vier-Sterne Hotel ausweichen. Das kommt uns heute gerade recht! Es gibt ein Schwimmbad, einen Hottub, eine Sauna und ein Dampfbad. Wir nutzen alles ausgiebig. Das Abendessen in einem kleinen Restaurant in Argentiere ist ebenfalls top: Zwiebelsuppe, Schnecken, Fondue, Steak - alles was ein Wanderer braucht, um die Energiereserven wieder aufzufüllen.

Tag 9: Argentiere zum Refuge La Flegere
Dieser Tag wird mir als der beste Wandertag im Gedächtnis bleiben - wegen des Wetters, wegen der Aussicht, wegen des Wanderwegs, und ... - ihr werdet sehen. Das Wetter hat sich komplett gewandelt und es herrscht strahlender Sonnenschein. Von Argentiere klettern wir steil durch einen Wald bergauf, bis wir wieder auf den TMB treffen. Dann geht es entlang des "Grand Balcon Sud" mit phantastischen Ausblicken auf den Mt. Blanc. Immer wieder bleiben wir stehen, um Fotos zu schießen. Was für ein Glück wir haben: Wenn wir gestern hier durchgekommen wären, hätten wir das beste des TMB verpasst!
Ich war so fasziniert von dem Ausblick vor mir, dass ich sie fast verpasst hätte: Von schräg hinten nähern sich uns zwei Steinböcke. Zum Glück dreht sich Drea um und bemerkt sie. Sie kommen bis auf sechs oder sieben Meter heran und lassen sich oberhalb des Weges nieder. Wow, sowas sieht man nicht alle Tage!
Nach einer Weile mit -zig Fotos und Videos gehen wir weiter, um die berüchtigte Leitersektion in Angriff zu nehmen. Wenn man hochsteigt ist es gar nicht so schlimm. Abrutschen möchte man allerdings nicht. Nochmal: Was für ein Glück, dass wir heute und nicht gestern im Regen hier durchkommen! Zunächst gelangen wir zum Lac des Cheserys, der mit dem Mt. Blanc im Hintergrund aussieht wie von einer anderen Welt. Etwas weiter oben gelangen wir zum Lac Blanc, der ebenfalls ein tolles (und sehr bekanntes Instagram-) Fotomotiv darstellt. Es gibt hier jede Menge Tagesauflügler, die mit dem Lift nach La Flegere hochgekommen sind und (vergeblich) die Bergidylle suchen. Ich glaube, dafür muss man im Refuge Lac Blanc übernachten und früh aufstehen, um ein Foto im Sonnenaufgang zu machen. Wir machen hier eine Mittagspause und steigen zum Refuge La Flegere ab, wo wir die Nacht verbringen. Was für ein Tag! Die Leitern waren spektakulär, die Ausblicke ebenso. Das Wetter war wie gemalt und die Steinböcke aus der Nähe beobachten zu können, war der absolute Höhepunkt. Ich glaube, es ist nicht übertrieben zu sagen, dass dies der beste Wandertag überhaupt war!

Tag 10: Refuge Le Flegere nach Les Houches
Als wir morgens zu unserer letzten Etappe aufbrechen, herrscht wieder Bilderbuchwetter. Der Weg führt uns zunächst am Hang entlang, mit einem wunderbaren Ausblick auf den Mt. Blanc. Bei dem schönen Wetter kreisen ständig Gleitschirmflieger über unseren Köpfen. Dann folgt ein letzter Anstieg zum Col de Brevent (2368m) und von dort geht's über eine weitere Leiter zum Gipfel des Brevent auf 2526m. Hier gönnen wir uns ein frühes Mittagessen und dann nehmen wir den langen Abstieg nach Les Houches in Angriff. Da es inzwischen recht heiß geworden ist, machen wir noch eine kurze Rast im Refuge de Bellachat. Als Drea und ich in Les Houches ankommen, wartet der Rest der Gruppe bereits. Wir haben es geschafft! Jetzt erstmal auf ein Siegerbier in die nächste Wirtschaft!

Schlusstag
Da wir wegen unser verspäteten Anreise die erste Etappe übersprungen hatten, kehren wir (Emma, Lexi, Harald) morgens mit einem Uber nach Les Houches zurück, um die erste Etappe nachzuholen. Die Fotos von diesem Tag habe ich oben bei der Routenbeschreibung bereits eingefügt. Der Rest der Gruppe nutzt den Tag um Chamonix zu besichtigen. Am Abend Treffen wir uns alle in Chamonix, um unseren Erfolg bei einem netten Abendessen zu feiern. Es war eine gelungene Tour!
Fazit
Etwa 180 km und 9,700 Höhenmeter im Anstieg (und natürlich auch bergab) liegen hinter uns. Das klingt, verglichen mit der Wanderung vom letzten Jahr, nicht übermäßig viel. Allerdings erschien uns allen der TMB recht anstrengend. Vielleicht liegt's daran, dass wir ein Jahr älter sind, vielleicht sind die An- und Abstiege einfach steiler. Man benötigt jedenfalls schon ein gewisses Durchhaltevermögen und eine Portion Leidensfähigkeit. Blasen gab's auch ein paar, aber alles in allem weniger als bei unserer Wanderung in 2023.
Wer auf dem TMB Einsamkeit und Bergidylle sucht, sollte eine andere Wanderung aussuchen. Der TMB ist ein populärer Rundweg, vielleicht der bekannteste und meistbegangene im Alpenraum. Die Popularität hat mehrere Gründe: Zum einen sind viele Passagen einfach für Tagesausflügler mit Liften oder Gondeln erreichbar. Zum anderen ist der Weg aber auch traumhaft schön. Die Bergkulisse rund um den Mt. Blanc ist einfach schwer zu toppen. Die Fotos können das Gefühl, von diesen mächtigen Bergriesen umgeben zu sein nur schwer vermitteln.
Zu guter Letzt hatten wir großes Glück mit dem Wetter. Wer in den Abschnitten zwischen Lac Combal und Rifugio Bonatti (Tag 4 und 5) oder zwischen Argentiere und Refuge de Bellachat (Tag 9 und 10) schlechtes Wetter erwischt, verpasst wirklich das Beste.
Wir sind wirklich dankbar, dass wir diese Reise mit guten Freunden und unserer Familie unternehmen konnten. Die Erinnerungen werden uns fürs Leben begleiten!